Prof. Christoph Wagner

Prof. Christoph Wagner
(23.5.1954 – 17.6.2010)
Christoph Wagner war Österreichs bekanntester Kochbuchautor, Gourmetpapst und Restaurantkritiker.

Top Kochbücher

  • Buchcover von "Die gute Küche" von Christoph Wagner und Ewald Plachutta
  • Buchcover Universität der Genüsse Christoph Wagner mit Büchern
  • Buchcover Christoph Wagners Lebenskochbuch

BIOGRAPHIE

Christoph Wagner wird am 23. Mai 1954 in Linz als Sohn von Ernst, einem Beamten der Sozialversicherung der Bauern, und der Hausfrau Augustine Wagner geboren. Die Wurzeln seiner Vorfahren gehen tief ins Altösterreichisch-Böhmische zurück. Seine Urgroßmutter ist stolz darauf als „hochherrschaftliche Köchin“ gearbeitet zu haben, sein Großvater, ein Getreidehandelsunternehmer, ist passionierter Hobbyfischer, sein Vater besitzt den Jagdschein und lehrt ihn vor allem Jägerlatein, aber auch den Umgang mit erlegtem Wild. Und schließlich sorgt seine Mutter tagein, tagaus auf exzellente Weise für das kulinarische Wohlergehen der Familie. Ihre G´hackknödel, die jeden Samstag pünktlich um 12 Uhr auf den Tisch kommen, besitzen Kultstatus.

Kindheit und Jugendzeit in Linz

Christoph Wagner besucht zunächst das Akademische Gymnasium in Linz und schreibt bereits mit 10 Jahren sein erstes Theaterstück, ein Weihnachtsspiel, dem wegen des großen Erfolges ein Osterspiel folgt. Mit 11 spielt er am Schultheater die Hauptrolle in Nestroys „Die schlimmen Buben in der Schule“, mit 15 den Leon in Grillparzers „Weh dem, der lügt“, das er auch inszeniert. Danach wechselt er an die Khevenhüller-Schule und teilt mit dem heutigen renommierten Ex-Profil-Journalisten Otmar Lahodynsky bis zur Matura die Schulbank. Der Schulwechsel schenkt ihm mehr Zeit für seine wahre Passion, das Schreiben. Es entstehen weitere Theaterstücke, Essays, Gedichte und eine Schülerzeitung (gemeinsam mit Lahodynsky). Mit 17 Jahren lernt Christoph Wagner seine spätere Frau Renate kennen und bereits damals beschließen sie, gemeinsam eine „Schreibfabrik“ aufzumachen.

Student und Theater-Autor in Wien

Nach dem Ende seines Dienstes beim Bundesheer in der Kaserne Ebelsberg geht Wagner 1973 als Student nach Wien und studiert Germanistik, Anglistik und später auch Kulturelles Management. Neben seinem Studium arbeitet er beim Hochschülermagazin ÖH-Express mit, hospitiert als Regieassistent bei Peter Zadek, Rudolf Noelte und Jerome Savary in Wien und Bochum und lebt seine humoristische Ader als Autor zahlreicher Kabarett-Programme (unter anderem für Hubsi Kramar und die „Showinisten“) aus. Bei einem Stückewettbewerb in Hans Gratzers Schauspielhaus gewinnt er mit „Johanna oder wie man einen Krieg gewinnt“ (nach Voltaire) 1980 den ersten Preis, 1981 folgt die Uraufführung von „Attentäter“ am Wiener Ensembletheater sowie 1983 von „Strindberg lebt hier nicht mehr“ im Theater am Petersplatz.

Theater- und Restaurantkritiker

Von 1979–1983 arbeitet Christoph Wagner als Theaterkritiker, ab 1981 auch als Kulturchef beim Wiener „Extrablatt“ (zunächst als Kollege, dann als Nachfolger Christoph Ransmayers). Nach der Einstellung des „Extrablatts“ wechselt er in die damals entstehende Lifestyle-Redaktion des „Kurier“ und verfasst von 1984–1994 eine wöchentliche Restaurantkritik-Kolumne. Parallel dazu ist Christoph Wagner von 1984–1998 auch als Chefredakteur von „Gault Millau Österreich“ tätig und gründet 1989 das „Gault Millau Magazin“. Zahlreiche Magazine, darunter „A la carte“, sowie Bücher ganz unterschiedlicher Themen entstehen, von Kulinarik über Austriaca und Reiseführer bis hin zu Sachbüchern (siehe dazu Werkverzeichnis).

Christoph Wagner als Kochbuch-Bestseller-Autor

Das Jahr 1993 bringt den durchschlagenden Erfolg mit dem Kochbuch „Die Gute Küche“, das Wagner gemeinsam mit Ewald Plachutta verfasst und das bereits ein Jahr nach Erscheinen mit dem „Goldenen Buch“ des Hauptverbands des österreichischen Buchhandels ausgezeichnet wird. Der Startschuss für eine Serie von erfolgreichen Kochbüchern mit den renommiertesten Köchen des Landes ist gesetzt. Klingende Namen wie Jörg Wörther, Heinz Hanner, Hans Peter Fink, Heino Huber, Sohyi Kim, Toni Mörwald oder Ingrid Pernkopf sind seine Partner bei Bestsellern wie etwa „Die süße Küche“, „Die mediterrane Küche“, „Das Sacher Kochbuch“, „Die steirische Küche“, „Die feine Küche“, „Die Kärntner Küche“, „Die asiatische Küche“ oder „Austro Tapas“. Das Talent, kulinarische Information in unterhaltsame, lesenswerte Lektüre zu verpacken, macht Christoph Wagner auch zum vielgelesenen Gourmet-Kolumnisten in Profil, News, Maxima oder Falstaff. Insbesondere seine sehr persönlichen Kolumnen „Drei Damen und mein Herd“ im Magazin GUSTO sind so beliebt, dass sie 2004 als Buch erscheinen.

Eigener Restaurantführer und Krimi-Autor

Seit seiner 1998 erfolgten Trennung vom „Guide Gault-Millau“ gibt Christoph Wagner gemeinsam mit Klaus Egle jährlich den Gastronomieführer „Wo isst Österreich?“ heraus, der nach seinem Tod von seiner Frau Renate Wagner-Wittula und Klaus sowie Elisabeth Egle unter dem Namen „Wirtshausführer“ weitergeführt wird. Die große Sehnsucht, nach den vielen kulinarischen Erfolgen sich auch als Schriftsteller einen Namen zu machen, kann sich Christoph Wagner endlich mit dem Erscheinen seines ersten Krimis „Schattenbach“ 2002 erfüllen, weitere Krimis wie „Gefüllte Siebenschläfer“ und „Muj und der Herzerlfresser von Kindberg“ folgen. Als hätte Christoph Wagner seinen frühen Tod vorausgeahnt, betreibt er bereits Jahre vor seinem Ableben wie besessen umfassende Recherchen für sein Opus Magnum. Die „Universität der Genüsse“ sollte all sein Wissen bündeln, alles beinhalten, was ihm wissenswert scheint und droht der Vergessenheit anheimzufallen. Die ersten Kapitel sind bereits geschrieben, als Christoph Wagner im Frühjahr 2010 ernsthaft erkrankt und seinen großen Plan nicht mehr umsetzen kann. Am 17. Juni 2010 stirbt Christoph Wagner in Wien, seine „Universität der Genüsse“ erscheint posthum, herausgegeben von seiner Frau Renate, dennoch im Jahr 2015. Christoph Wagner wird in seinem geliebten Zweitwohnsitz in Kindberg im Mürztal begraben.

Eigentlich wollte ich ja mit 50 in Bayreuth den Ring inszenieren. Als ich aber mit 17 Joseph Wechsbergs Bericht über ein Essen im „Elephanten“ in Brixen im „Feinschmecker“ las, dachte ich mir, wenn das mit dem Ring nichts wird, wäre Restaurantkritiker auch ein schöner Beruf.

Christoph Wagner

Auszeichnungen & Preise

1986
Staatspreis für das schönste Buch Österreichs („Stationen der Erinnerung“)

1995
„Goldenes Buch“ des Hauptverbands des österreichischen Buchhandels für 150.000 verkaufte Exemplare von „Die gute Küche“ (1994).

Steinfederpreis für Weinpublizistik

1997
Niederösterreichischer Tourismuspreis für die Landschafts-Essays über „Wachau“, ”Weinviertel“ und „Mostviertel“

2001
Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich

2002
Hartmann-Preis für besondere journalistische Verdienste um die österreichische Landwirtschaft

2003
Staatspreis für das schönste Buch des Jahres: „Österreichs kulinarisches Erbe“

2004
World Cookbook Award für das beste Regionalkochbuch der Welt („Tirol kocht“) und eines der drei besten Dessertkochbücher der Welt („Die süße Küche“)

Danubius-Sachbuchpreis (Österreichs wichtigster Buchhandelspreis) für das Lebenswerk

Silbermedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands für „Die Süße Küche“

World Cookbook Award für „Drei Damen und mein Herd“ als bestes literarisches Kochbuch im deutschsprachigen Raum

2007
Verleihung des Berufstitel Professor

Gesamtwerk Christoph Wagner

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